Punktwolken
Punktwolken sind Gruppen von Messpunkten auf Objektoberflächen, die mit 3D-Laserscannern erfasst wurden, beispielsweise solchen der Firma Trimble. In der Konstruktion dienen Punktwolken in erster Linie bei Sanierungsprojekten zum Definieren der zu renovierenden Bausubstanzen oder Tragwerke. Aber sie können auch verwendet werden, um die exakte Position vorhandener Maschinen und Leitungen oder den Geländeverlauf für die bevorstehenden Arbeiten zu bestimmen. Schließlich lässt sich damit auch eine Einbaukontrolle durchführen, indem die neuen Punkte und Strukturen ins Modell importiert und mit dem Entwurf verglichen werden.
Über Punktwolken in Tekla Structures
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Wenn Sie eine Punktwolke zu einem Tekla Structures-Modell hinzufügen, können Sie sie entweder im Modellursprung oder an einem definierten Basispunkt platzieren.
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Die ursprüngliche Punktwolkendatei wird verarbeitet und Cachedateien im Potree-Format werden erstellt. Die Punktwolkenkonvertierung erfolgt im Hintergrund; Sie können die Arbeit mit Tekla Structures unterdessen fortsetzen.
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Punktwolkendaten werden in dem durch die erweiterte Option
XS_POINT_CLOUD_CACHE_FOLDER
definierten Ordner gespeichert. Standardmäßig lautet der Ordner %LocalAppData%\Trimble\Tekla Structures\PointClouds, z. B. C:\Users\<user>\AppData\Local\Trimble\Tekla Structures\PointClouds. Die erweiterte OptionXS_POINT_CLOUD_CACHE_FOLDER
ist benutzerspezifisch und befindet sich in der Kategorie Dateipfad des Dialogfelds Erweiterte Optionen. -
Wenn die Punktwolkendatei bereits im Potree-Format vorliegt, so wird die ursprüngliche Datei verwendet, ohne dass eine Konvertierung erfolgt oder in den Ordner ..\Pointclouds kopiert wird.
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Wenn dieselbe Punktwolke in mehreren Modellen verwendet wird, wird sie beim Hinzufügen nicht erneut konvertiert oder dupliziert. Sofern die Punktwolken identisch sind, wird die vorhandene konvertierte Datei verwendet; andernfalls wird die Datei konvertiert.
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Es ist möglicherweise hilfreich, ein Netzwerklaufwerk für die potree-Datei im Projekt zu verwenden. Die Datei wird nicht auf den lokalen Computer kopiert.
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Sie können auch Punktwolken aus dem Internet verwenden. Der Web-Streaming-Cache für Punktwolken ist ein normaler Cache in Trimble Connect for Windows. Sie können den Cacheordner über die erweiterte Option
XS_POINT_CLOUDS_WEB_CACHE
in der Kategorie Dateipfad im Dialogfeld Erweiterte Optionen definieren. Standardmäßig lautet der Ordner %LocalAppData%\Trimble\Trimble Connect\Import, z. B. C:\Users\<user>\AppData\Local\Trimble\Trimble Connect\Import. Die Cachenutzung verbessert die Leistung von aus dem Web gestreamten Punktwolken. -
In Tekla Structures haben Punktwolken Farben, wenn das ursprüngliche Dateiformat Farben unterstützt.
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Punktwolken können in der OpenGL-Modellansicht und in der DX-Modellansicht angezeigt werden. Die DX-Modellansicht mit Perspektivprojektion bietet eventuell die visuell bessere Darstellung. Allerdings bestehen bei großen Datenmengen und/oder vielen Ansichten Leistungseinschränkungen in der DX-Darstellung.
Kompatible Dateiformate
ASCII (.asc, .xyz)
E57 (.e57)
LAS (.las)
LAZ (.laz)
PTS (.pts)
PTX (.ptx)
Potree (.js)
Trimble-Scan-Format (.tzf)
Trimble TDX-Format (.tdx)
Einschränkungen
- Einige der grundlegenden Funktionen für Tekla Structures-Modelle sind nicht verfügbar; dazu gehören Auswählen, Rückgängig, Verschieben, Drehen, Kopieren und das Kontextmenü (Rechtsklick).
- Punktwolken werden nicht automatisch gespeichert.
- Sie können eine Punktwolke nicht mit Hilfe der Taste Entf aus der Liste der Punktwolken löschen.
- Punktwolken sind in Zeichnungen nicht sichtbar.
- Punktwolken werden nicht in Tekla Model Sharing oder im Multi-User-Modus freigegeben.
- Für die Dateiformate ASCII, PTS: In jeder Textzeile müssen die folgenden drei Felder zuerst erscheinen: x y z. Für eingefärbte Punktdaten müssen die folgenden drei Felder den Abschluss bilden: r g b
Hinzufügen von Punktwolken zum Modell
Beim Modellieren können Sie Punkte für das Modellieren und Ermitteln von Abständen fangen. Sie können Schnittebenen in Punktwolken verwenden, um die anzuzeigenden Bereiche exakt festzulegen. Damit können Sie zum Beispiel das Dach und bestimmte Etagen wegschneiden, um nur die untere Etage anzuzeigen. Das erleichtert die Konzentration auf das in der Planungsphase wesentliche. Mit dem Clipper-Tool in Tekla Warehouse können Sie zudem mehrere Schnittebenen gleichzeitig verwalten und das Modell für Visualisierung und Modellierung in kleinere Abschnitte aufteilen.
Punktwolkeneigenschaften und Visualisierungseinstellungen ändern
Sie können die Punktwolkeneigenschaften und Visualisierungseinstellungen ändern, wenn Sie eine Punktwolke hinzugefügt haben und DirectX-Rendering aktiviert ist.
Bitte beachten Sie dass die Visualisierungseinstellungen für die Punktwolke ansichtsspezifisch sind und Einstellungen nur für eine Ansicht aktiviert werden. Deren Name ist am oberen Rand des Seitenbereichs von Punktwolken zu sehen (wenn Sie nicht mehrere Ansichten ausgewählt haben). Die Einstellungen für Eigenschaften werden nur dann aktiviert, wenn die Punktwolke aus der Liste ausgewählt wird.
Trennen von Punktwolken von einem Modell
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Zum lösen einer Punktwolke klicken Sie auf
Trennen neben dem Namen der Punktwolke in der Punktwolken-Liste. Öffnen Sie das Modell dann erneut, oder speichern Sie es.
Beachten Sie, dass Sie die Punktwolke nicht mit der Taste Entf trennen können.
Die Punktwolken werden im Standardspeicherort oder einem benutzerdefinierten Ordner zwischengespeichert. Wenn eine Punktwolke in keinem Tekla Structures-Modell mehr verwendet wird, wird sie aus dem Cache entfernt.
Hiermit können Sie die maximale Anzahl von Punkten für Ansichten einstellen.
Mit der erweiterten Option XS_SET_MAX_POINT_CLOUD_POINT_COUNT
können Sie den Standardhöchstwert für die Punkte in der Ansicht einstellen. Der Standardwert beträgt 10 000 000 (10 Millionen).
Diese erweiterte Option ist systemspezifisch und befindet sich in der Kategorie Modellansichten des Dialogfelds Erweiterte Optionen. Starten Sie nach Änderungen des Werts Tekla Structures neu.
Schneiden von Punktwolken und Referenzmodellen (ausschließlich)
Mit der benutzerspezifischen erweiterten Option XS_DO_NOT_CLIP_NATIVE_OBJECTS_WITH_CLIP_PLANE
auf TRUE
werden nur Punktwolken und Referenzmodelle mit dem Befehl Schnittebene ausgeschnitten. Programmeigene Tekla Structures-Objekte werden nicht ausgeschnitten. FALSE
ist der Standardwert. Diese erweiterte Option befindet sich in der Kategorie Modellansichten im Dialogfeld Erweiterte Optionen.
Nach dem Ändern des Werts müssen Sie die Modellansichten neu zeichnen.
Beispiel für eine Punktwolke
In der ersten Abbildung unten wurde eine Punktwolke zur Planansicht eines Modells hinzugefügt. Denken Sie daran, eine Modellansicht auszuwählen und auf die Augenschaltfläche zu klicken, damit die Punktwolke angezeigt wird.
In der folgenden Abbildung wurden mit dem Schnittebenenwerkzeug Decken und sonstige Tragwerke ausgeschnitten:
In der folgenden Abbildung wurde ein Bereich für eine Schnittansicht ausgeschnitten:
Die letzte Abbildung zeigt die Schnittansicht:
Freigeben von Punktwolken für andere Benutzer
Punktwolkendateien sind normalerweise sehr groß, sodass eine Freigabe im Rahmen der Modelldaten nicht sinnvoll ist. Da Punktwolken keine strukturellen sondern Projektdaten, die nicht zum Modell gehören, sind, besteht auch keine Abhängigkeit zwischen den Punktwolken und dem Speichern des Modells. Allerdings müssen mehrere Personen dasselbe Punktwolkenmodell effizient nutzen können. Hierfür können Sie die potree-Datei verwenden. Die besten Möglichkeiten zum Freigeben der potree-Datei einer Punktwolke für andere Benutzer werden nachfolgend erläutert. Erstellen Sie zunächst die Potree-Datei, und kopieren Sie diese in einen freigegebenen Ordner. Dann können andere Benutzer diese Datei mit ihrem Tekla Structures-Modell verbinden.
Erstellen einer potree-Datei
Option 1: Mit Tekla Structures
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Durch das Hinzufügen eines Punktwolkenmodell im Tekla Structures-Modell wird eine Potree-Datei erstellt.
Die potree-Datei wird in dem Ordner erstellt, der durch die erweiterte Option
XS_POINT_CLOUD_CACHE_FOLDER
definiert ist. Die Potree-Datei wird <potree_name>.db genannt und befindet sich in einem eigenen Ordner mit demselben Namen, z. B.: -
Kopieren Sie sowohl die Datei <potree_name>.db als auch den zugehörigen Ordner in den gemeinsamen Speicherort. Sie können das Modell bei Bedarf umbenennen, müssen dann aber auch den Ordner umbenennen.
Anmerkung:Ersetzen Sie keine vorhandene potree-Daten, insbesondere nicht, wenn diese von anderen Benutzern verwendet werden.
Option 2: Mit dem Manager für Punktwolken
Sie können Point cloud manager aus Tekla Warehouse herunterladen.
Detaillierte Anleitungen zur Verwendung von Point cloud manager finden Sie in der Online-Hilfe zu Point cloud manager. Sie können die Hilfe über die Hilfe-Schaltfläche aufrufen.
So verwenden Sie Point cloud manager:
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Installieren Sie die Anwendung, und starten Sie sie je nach Windows-Version über das Startmenü oder den Startbildschirm.
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Stellen Sie das Stammverzeichnis für das Projekt ein, z. B. C:\Trimble\PTRS.
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Klicken Sie auf die Schaltfläche Add new project (Neues Projekt anlegen), um ein Projekt zu benennen und anzulegen.
Dieser Name wird für die potree-Datenbank und den potree-Ordner benutzt.
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Importieren Sie ein oder mehrere Punktwolkenmodelle, indem Sie auf
Add file (Datei hinzufügen) klicken und die Punktwolkendatei suchen.
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Erstellen Sie nach dem Importieren der Punktwolke die potree-Datei mit einem Klick auf
.
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Kopieren Sie die Ordner <potree_name>.db und <potree_name> in den gemeinsamen Speicherort. Für das Hinzufügen eines Potrees sind beide Ordner erforderlich – <potree_name>.db und <potree_name>.
Ersetzen Sie keine vorhandene potree-Daten, insbesondere nicht, wenn diese von anderen Benutzern verwendet werden.
Anhängen eines Potrees aus einem freigegebenen Ordnerpfad
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Öffnen Sie im Seitenbereich Tekla Structures und dann den Bereich Punktwolken.
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Navigieren Sie zum Punktwolkenordner (im Beispiel oben mypotree), und wählen Sie die Punktwolkendatei (Erweiterung .js) aus. Befolgen Sie die Anleitungen oben zum Anhängen der Punktwolke.