Funktionen in Variablenformeln
Sie können Funktionen verwenden, um Werte für Parametrische Variablen zu berechnen. Variablenformeln beginnen stets mit dem Gleichheitszeichen (=).
Weitere Informationen finden Sie unter Einstellen von Objekteigenschaften mithilfe von parametrischen Variablen.
Arithmetische Operatoren
Mit arithmetischen Operatoren werden Ausdrücke kombiniert, die numerische Werte ergeben. Sie können die folgenden arithmetischen Operatoren verwenden:
Operator | Beschreibung | Anmerkungen |
---|---|---|
+ | Addition | Kann auch zur Erzeugung von Parameterzeichenfolgen verwendet werden. |
- | Subtraktion | |
* | Multiplikation | Die Multiplikation ist schneller als die Division.
|
/ | Division |
Logische und Vergleichsoperatoren
Verwenden Sie logische und Vergleichsoperatoren in if-Ausdrücken. Sie können if-then-else-Ausdrücke verwenden, um auf eine Bedingung zu testen und den Wert laut Ergebnis zu setzen.
Beispiel:
=if (D1>200) then 20 else 10 endif
Sie können auch die folgenden Operatoren in If-Ausdrücken verwenden:
Operator | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
== |
Beide Seiten sind gleich |
|
!= |
Seiten sind nicht gleich |
|
< |
Linke Seite ist kleiner |
|
<= |
Linke Seite ist kleiner oder gleich |
|
> |
Rechte Seite ist kleiner |
|
>= |
Rechte Seite ist kleiner oder gleich |
|
&& |
Logisches UND Beide Bedingungen müssen wahr sein. |
Wenn D1 = 200 ist und D2 < 40, ist das Ergebnis 6, ansonsten 0. |
|| |
Logisches ODER Nur eine Bedingung muss wahr sein. |
Wenn D1 = 200 ist oder D2 < 40, ist das Ergebnis 6, ansonsten 0. |
Referenzfunktionen
Mit Referenzfunktionen beziehen Sie sich auf die Eigenschaft eines anderen Objekts, z. B. die Blechdicke eines Nebenteils. Tekla Structures verweist auf Systemebene auf das Objekt, d. h. eine Änderung der Objekteigenschaft zieht auch eine Änderung des Referenzfunktionswertes nach sich.
Sie können die folgenden Referenzfunktionen verwenden:
Funktion |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
|
Ergibt den Vorlagenattributwert eines Objekts, das einen gegebenen Objekt-GUID hat. |
Ergibt das Gewicht eines Objekts mit dem GUID ID50B8559A-0000-010B-3133-353432373038. |
|
Ergibt den Wert des benutzerdefinierten Attributs eines Objekts, das einen gegebenen Objekt-GUID hat. |
Ergibt den Kommentar für das benutzerdefinierte Attribut eines Objekts mit dem GUID ID50B8559A-0000-010B-3133-353432373038. |
|
Ergibt den Wert des Parameters. |
Lautet die Gleichung Bei |
|
Liefert den Katalogwert des Bewehrungsstabs eines Objekts.
|
liefert die Größe, die Anwendung und das Gewicht eines Objekts mit Bewehrungsstabgüte A500HW. |
ASCII-Datei als Referenzfunktion
Sie können auf ASCII-Dateien verweisen, um Daten zu erhalten. Tekla Structures sucht die Dateien in der folgenden Reihenfolge:
-
Modell
-
..\TeklaStructuresModels\<model>\CustomComponentDialogFiles\
-
Projekt (eingestellt mit der erweiterten Option
XS_PROJECT
) -
Firma (eingestellt mit der erweiterten Option
XS_FIRM
) -
System (eingestellt mit der erweiterten Option
XS_SYSTEM
)
Das Format zum Auslesen von Dateien sieht wie folgt aus:
fVF("filename", "key_value_of_row", column_number)
-
Der Schlüsselwert der Zeile ist ein eindeutiger Textwert.
-
Die Spaltennummer ist ein mit „1“ beginnender Index.
Sie können ein Zeichen für die Datentrennung spezifizieren: fVF(data file, lookup value, column#[, separator character])
.
-
Sie können ein bevorzugtes Spaltentrennzeichen Ihrer Wahl verwenden. Dadurch wird die Unterstützung von Leerzeichen in Namen, Profilen, Formen usw. sowie die Verwendung von Abstandslisten als Eingabe ermöglich.
-
Sie können leere oder keine Strings eingeben.
-
Es kann nur ein einzelnes Zeichen als Trennzeichen verwendet werden. Sie können beispielsweise kein komplexeres Trennzeichen wie z. B.
"/+/"
verwenden, da nur das erste Zeichen als Spaltentrennzeichen betrachtet wird.
Beispiel
Die Funktion =fVF("Overlap.dat", "MET-202Z25", 5)
ist im Feld Formel im Dialogfenster Variablen enthalten. Die Funktion ergibt den Wert 16.0
für das Profil MET-202Z25
aus der Datei Overlap.dat.
-
Schlüsselwert der Zeile (MET-202Z25)
-
Spaltennummer (5)
Rechenfunktionen
Verwenden Sie Rechenfunktionen, um komplexere mathematische Ausdrücke zu erstellen. Folgende Funktionen stehen zur Auswahl:
Funktion | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
fabs(Parameter) | Gibt den absoluten Wert des Parameters zurück. |
wenn D1 = -15. |
exp(Potenz) | Gibt e potenziert zurück. e ist die Eulersche Zahl. |
wenn D1 = 2. |
In(Parameter) | Ergibt den natürlichen Logarithmus des Parameters (Basiszahl e). |
wenn P2 = 15. |
log(Parameter) | Gibt den Logarithmus des Parameters zurück (Basis 10). |
wenn D1 = 100. |
sqrt(Parameter) | Gibt die Quadratwurzel des Parameters zurück. |
wenn D1 = 16. |
mod(Dividend, Teiler) | Gibt den Rest (Modulo) der Division zurück. |
wenn D1 = 16. |
pow(Basiszahl, Potenz) | Gibt die Basiszahl mit der spezifizierten Potenz zurück. |
wenn D1 = 3 und D2 = 2. |
hypot(Seite1, Seite2) |
Gibt die Hypotenuse zurück.
|
wenn D1 = 3 und D2 = 4. |
n!(Parameter) | Gibt die Fakultät des Parameters zurück. |
wenn P2 = 4. (1*2*3*4) |
round(Parameter, Genauigkeit) | Gibt den Parameter mit einer bestimmten Genauigkeit abgerundet zurück. |
wenn P1 = 10.567 |
PI | Gibt den Wert von Pi mit 31 Nachkommastellen an |
|
Statistische Funktionen
Mit statistischen Funktionen können Sie Summen und Durchschnitte berechnen sowie Werte runden. Sie können die folgenden statistischen Funktionen verwenden:
Funktion | Beschreibung | Beispiel (P1 = 1.4 P2 = 2.3) |
---|---|---|
ceil() | Gibt die kleinste Ganzzahl größer gleich dem Parameter zurück. |
|
floor() | Gibt die größte Ganzzahl kleiner gleich dem Parameter zurück. |
|
min() | Gibt den kleinsten Parameter zurück. |
|
max() | Gibt den größten Parameter zurück |
|
sum() | Gibt die Summe der Parameter zurück. |
|
sqsum() | Gibt die Summe des Quadrats der Parameter zurück: (Parameter1)2 + (Parameter2)2 |
|
ave() | Gibt den Durchschnitt der Parameter zurück. |
|
sqave() | Gibt den Durchschnitt des Quadrats der Parameter zurück. |
|
Beispiel: Statistische Funktionen für Decke und Boden
In diesem Beispiel stehen die folgenden Parametervariablen zur Verfügung:
-
Trägerlänge: P1 = 3500
-
Pfostenabstand: P2 = 450
P1 / P2 = 7.7778
Sie können die statistischen Funktionen für Decke
und Boden
verwenden, um den Wert zu runden und anschließend den gerundeten Wert als Anzahl der Trägerpfosten weiterzuverwenden:
-
=ceil(P1/P2)
ergibt 8 -
=floor(P1/P2)
ergibt 7
Konvertierungsfunktionen für Datentypen
Mit den Konvertierungsfunktionen für Datentypen konvertieren Sie Werte in einen anderen Datentyp. Sie können die folgenden Konvertierungsfunktionen für Datentypen verwenden:
Funktion |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
int() |
Konvertiert Daten in Ganzzahlen. |
Hilfreich insbesondere zur Berechnung von Profilbemaßungen:
|
double() |
Konvertiert Daten in Doppel. |
|
string() |
Konvertiert Daten in Zeichenfolge. |
|
imp() |
Konvertiert englische Maßeinheiten. Verwenden Sie diese Funktion in Berechnungen anstelle von imperialen Einheiten. Sie können imperiale Einheiten nicht direkt in Berechnungen verwenden. |
Bei den folgenden Beispielen ist für die Längeneinheit im Dialogfeld Optionen mm gesetzt und für Dezimalstellen wurde 2 eingegeben.
|
vwu(Wert, Einheit) |
Konvertiert die Längen- und Winkelwerte. Die verfügbaren Einheiten sind:
|
|
Die Einheiten richten sich nach den Einstellungen unter .
String-Operationen
Mit Zeichenfolge-Operationen bearbeiten Sie Zeichenfolgen. Zeichenfolgen müssen in Variablenformeln in Anführungszeichen gesetzt werden.
Sie können die folgenden String-Operationen verwenden:
Operation |
Beschreibung |
Beispiel (P1 = „PL100*10“) |
---|---|---|
match(Parameter1, Parameter2) |
Ergibt den Wert „1“, wenn die Parameter gleich sind und „0“ ungleich ist. Sie können mit der Abgleichungsfunktion auch die Platzhalter |
Nehmen Sie alle Profile an, die mit „PFC“ beginnen: Es werden Profile akzeptiert, die mit PFC beginnen und bei denen die Höhe mit 2, 3, 4 oder 5 anfängt: Es werden Profile akzeptiert, die mit PFC beginnen und bei denen die Höhe mit 200, 300, 400 oder 500 sowie die Breite mit 7 anfängt: |
length(parameter) |
Ergibt die Anzahl der Zeichen im Parameter. |
|
find(Parameter, String) |
Ergibt die Bestellnummer (ab Null aufwärts) des angegebenen Strings oder, wenn der Parameter den angegebenen String nicht findet, den Wert „-1“. |
|
getat(Parameter, n) |
Ergibt das n-te Zeichen (ab Null aufwärts) des Parameters. |
|
setat(Parameter, n, Zeichen) |
Stellt das n-te Zeichen (ab Null aufwärts) auf das spezifizierte Zeichen im Parameter ein. |
|
mid(String, n, x) |
Ergibt x Zeichen des Strings ab dem n-ten Zeichen (ab Null aufwärts). Wenn Sie das letzte Argument (x) weglassen, ergibt sich der letzte Teil des Strings. |
|
reverse(String) |
Kehrt den jeweiligen String um. |
|
Beispiel 1
Um die Profilgröße PL100*10 mit zwei Variablen P2 = 100 und P3 = 10 zu definieren, geben Sie die folgende Formel ein:
="PL"+P2+"*"+P3
Beispiel 2
Tekla Structures behandelt Schraubenabstände als Strings. Um einen Schraubenabstand zu definieren, setzen Sie Werttyp auf Abstände und geben Sie die folgende Formel ein:
=P1+" "+P2
Daraus ergibt sich in 100 200, wenn P1 = 100 (Länge) und P2 = 200 (Länge) ist.
Trigonometrische Funktionen
Mit trigonometrischen Funktionen können Sie Winkel berechnen. Sie können die folgenden trigonometrischen Funktionen verwenden:
Funktion | Beschreibung | Beispiel |
---|---|---|
sin() | Gibt den Sinuswert zurück. |
|
cos() | Gibt den Kosinuswert zurück. |
|
tan() | Gibt den Tangenswert zurück. |
|
asin() |
Umkehrfunktion von sin(), Wert wird in Radiant zurückgegeben. |
|
acos() |
Umkehrfunktion von cos(), Wert wird in Radiant zurückgegeben. |
|
atan() |
Umkehrfunktion von tan(), Wert wird in Radiant zurückgegeben. |
|
sinh() | Gibt den Hyperbelsinuswert zurück. |
|
cosh() | Gibt den Hyperbelkosinuswert zurück. |
|
tanh() | Gibt den Hyperbeltangenswert zurück. |
|
atan2() | Gibt den Winkel zurück, dessen Tangens der Quotient der beiden Zahlen ist. Wert wird in Radiant zurückgegeben. |
|
Wenn Sie trigonometrische Funktionen in Variablenfunktionen verwenden, müssen Sie einen Präfix zur Festlegung der Einheit hinzufügen. Wenn Sie keinen Präfix angeben, verwendet Tekla Structures als Standardeinheit Radiant.
-
„d“ ist Grad. Zum Beispiel
sin(d180)
-
„r“ ist Radiant (Standard). Zum Beispiel
sin(r3.14)
odersin(3.14)
Marktgrößefunktion
Wählen Sie in der Marktgrößefunktion einer benutzerdefinierten Komponente eine geeignete Blechabmessung (normalerweise Blechdicke) aus den verfügbaren Marktgrößen aus. Beispielsweise sollte die Dicke einer Bleches dem Steg eines Trägers entsprechen.
Funktion |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
fMarketSize(Material, Dicke, Extraschritt) |
Ergibt die nächste verfügbare Marktgröße für das Material aus der Datei marketsize.dat je nach der von Ihnen angegebenen Dicke. Die Datei muss sich im Verzeichnis ..\environments\your_environment\profil oder im Systemverzeichnis befinden. Als Zusatzschritt geben Sie eine Zahl ein, um die Erhöhung zur nächsten Größe (standardmäßig: 0) zu definieren. |
|
Beispiel
In diesem Beispiel sind in marketsize.dat folgende Daten enthalten:
S235JR,6,9,12,16,19,22
SS400,1.6,2.3,3.2,4.5,6,9,12,16,19,22,25,28,32,38
DEFAULT,6,9,12,16,19,22,25,28,32,38
Das erste Element in einer Zeile ist die Materialgüte, gefolgt von den verfügbaren Blechdicken in Millimetern. In der Zeile DEFAULT werden die Dicken aufgelistet, die in anderen Materialgüten erhältlich sind.
Mit den obigen Daten ergäben die Funktionen =fMarketSize("S235JR",10,0)
12 und =fMarketSize("S235JR",10,1)
16 (um eine Größe erhöht).
Rahmenbedingungsfunktionen
Mit den Rahmenbedingungsfunktionen werden der abgeschrägte, der geneigte und der gekippte Winkel des Nebenträgers in Bezug zum Hauptteil (Stütze oder Träger) zurückgegeben. Sie können die folgenden Rahmenbedingungsfunktionen verwenden:
Funktion |
Beschreibung |
Beispiel |
---|---|---|
fAD("Schrägstellung", GUID) |
Ergibt den Schrägstellungswinkel für das Nebenteil mit dem gegebenen GUID.
|
ID50B8559A-0000-010B-3133-353432373038 ist der GUID des Nebenteils, das einen 45-Grad-Winkel zum Hauptteil hat. |
fAD("Neigung", GUID) |
Ergibt den Neigungswinkel für das Nebenteil mit dem gegebenen GUID.
|
|
fAD("Kipp", GUID) |
Ergibt den Kippwinkel für das gedrehte Nebenteil mit dem gegebenen GUID.
|
|
-
Diese Funktionen ergeben keine positiven und negativen Neigungs- und Schrägstellungswerte. Mit diesen Funktionen können weder Aufwärts- oder Abwärtsneigungen noch Links- oder Rechtsschrägstellungen bestimmt werden.
-
Der maximale Schrägstellungswinkel beträgt 45 Grad.
-
Tekla Structures berechnet die Winkel in 2D, damit Schräg- und Neigungswinkel getrennt voneinander angeordnet werden. Der Schrägstellungswinkel wird beispielsweise nicht berücksichtigt, wenn der Neigungswinkel berechnet wird, was bedeutet, dass der Wert des Neigungswinkels gleich bleibt, unabhängig von der Drehung des Nebenteils um das Hauptteil.
Um die tatsächliche 3D-Neigung mit der eingeschlossenen Schrägstellung herauszufinden, können Sie die folgende mathematische Formel verwenden:
TRUE_SLOPE = atan( tan(SLOPE) * cos(SKEW))
Beispiel 1
Neigung und Schrägstellung sind relativ zu einem Trägerrahmen in einer Stütze.
Seitenansicht |
Draufsicht |
|
|
- Spalte
- Träger
- Neigung
- Nicht rechtwinklig
Beispiel 2
Wenn Sie mit zwei Trägern arbeiten, ist Neigung die horizontale Schräge des Trägerrahmens in den anderen Träger, und die vertikale Neigung des Trägers in Bezug zum Hauptteil ist der schräge Winkel.
Seitenansicht |
Draufsicht |
|
|
- Nicht rechtwinklig
- Neigung